Offenes Atelier: Skulpturengarten
Im „Skulpturengarten am Akki-Haus“ nimmt die Utopie einer künstlerischen Mitgestaltung von städtischem Umraum durch Kinder seit 1994 konkrete Realität an. Was sonst meist nur für die jeweilige Projektdauer als temporäre Kinderkunst sichtbar bleiben darf, nimmt hier auch dauerhaftere Formen an.
"Kinder Künstler Skulpturengarten": Unter diesem Titel haben wir am 28. November 2015 unseren neuen Bildband vorgestellt. 30 Jahre Akki sind nicht nur ein berechtigter Grund zu feiern, sondern waren im Jubiläumsjahr für die verschiedenen Arbeitsbereiche Anlass, zurückzuschauen und Ergebnisse zu sichern. Für den Bereich der Kunstprojekte hat das auch zu einem Bildband über den Skulpturengarten am Akki-Haus als beispielhaftes Langzeit-Kunstprojekt geführt.
- Für Kunstinteressierte , Künstler, Praktiker…
- als Anregung, Inspirationsquelle, Ideensteinbruch zum Thema Kunst mit Kindern
gibt es den Bildband hier kostenlos zum Download
Akki baut dabei erfolgreich auf die Zusammenarbeit mit wechselnden Bildhauern und Bildhauerinnen. Diese laden jeweils ca. 60 interessierte Kinder für vier bis fünf Tage ins sogenannte „Offene Atelier“ ein.
Dazu bringen sie eine grundlegende Idee für ein Kunstwerk mit und bieten den beteiligten Kindern ihre Arbeitsmittel, ihr Know How und ihre persönliche, künstlerische „Handschrift“ (ihre Herangehensweise an Kunst) zum ausprobieren an. Inhaltlich „aufgeladen“ und bereichert mit den kindlichen Assoziationen und Ausdruckformen, entstehen dann in einem Prozess gegenseitiger Annäherung und Auseinandersetzung gemeinsame Skulpturen, plastische Objekte, und Montagen. Dank der wohlwollenden Genehmigung der Stadtverwaltung, dürfen diese im Skulpturengarten dauerhaft installiert werden.
Mit über 30 ganz eigenen Arbeiten haben die Akki-Kinder bisher die Besucher des Südparks künstlerisch überraschen und beeindrucken können. Eingebunden in die Parklandschaft stellt der Skulpturengarten ein anregendes Erfahrungsfeld gleichermaßen für erwachsene Besucher wie Kinder bereit. Künstlerisch-sensible Zeichen in der Ernsthaftigkeit professioneller Formensprachen verbinden sich mit dem Charme kindlicher Ideen und Phantasiewelten. Sie laden ein zu aktiven Erkundungsgängen wie auch zu mußevollem Verweilen. Natürlich sind sie auch anzufassen, z.T. sogar bekletter- und bespielbar.
Technisch reicht die Bandbreite der Realisationen von der klassischen Steinbildhauerei bis zum bemalten Stoffobjekt, von der Montage aus Naturmaterial bis zum Kunststoffgebilde aus zersägten Bierkästen. Inhaltlich wird der Bogen geschlagen vom künstlerisch übersetzten Naturvorbild bis zur abstrakten Form eines riesigen geometrischen Bodenbildes oder gar zu Texttafeln mit Wortspielereien. Immer nehmen die Arbeiten Bezug zu ihren konkreten Standorten auf. In der Regel sind die Objekte bis zur Installation und Fundamentierung mit den Kindern fertiggestellt worden. Wo immer das nicht ging (Metallguss, Schweißarbeiten), haben sie die Arbeiten bis zum 1:1 Modell vorangetrieben.
Nicht alle Kunstwerke sind noch erhalten. Manche aus Naturmaterial fielen über die Jahre der Witterung zum Opfer, andere wurden, zugunsten einfacher Arbeitstechniken für Kinder, nur für eine ein- bis zweijährige Lebensdauer konzipiert. So kann der Skulpturengarten sein Gesicht auch in Zukunft weiter verändern.